Terk Delaunay, Sonia, Malerin & Designerin

Kunsthandel Helmrich, Künstlerbiographie, verfasst am 30.01.2010

Französische Malerin und Designerin russischer Abstammung (1885 bis 1979). Sie studierte in Sankt Petersburg, Karlsruhe und Paris, als sie nach einem Studium an der Kunstakademie von Karlsruhe 1905 nach Paris kam, ließ sie sich von Matisse und den Fauves, von Gauguin und Van Gogh inspirieren: klare, großangelegte Farbflächen mit starken Konturen. Als sie während ihrer Konvenienzehe mit dem deutschen Galeristen Wilhelm Uhde Robert Delaunay kennenlernt (und nach ihrer Scheidung heiratet), treffen zwei geniale Menschen aufeinander – der Beginn einer großen Liebe und einmaligen künstlerischen Partnerschaft. Stoffe, Vorhänge, Möbel, Theateraufführungen, Bücher, Kirchenfenster, Kartenspiele, Teller, Autos – während der ersten 75 Jahre unseres Jahrhunderts war praktisch nichts davor sicher, von Sonia Delaunay auf eine einmalige und aufregend neue Weise gestaltet, zu einem Kunstwerk zu werden. Bis in das hohe Alter von 94 Jahren gelang es ihr dabei, zeitlos modern und “Avantgarde” zu sein – aktiv bis zu ihrem friedlichen Tod im Atelier. Die Beschäftigung mit den “angewandten Künsten” darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß Delaunay in der modernen Malerei seit 1910 richtungsweisend war und viele der Strömungen vorweggenommen hatte sowohl der Form als auch in der Wahl ihrer Materialien. Vom Ersten Weltkrieg in Spanien überrascht, bleibt Delaunay mit ihrer Familie bis Anfang der 20er Jahre auf der iberischen Halbinsel. Die schöne unbeschwerte Zeit geht schlagartig zu Ende, denn mit der russischen Revolution entfällt die Unterstützung durch Sonias reiche Verwandte aus St. Petersburg. Es ist Sonia, die für viele Jahre auf ihren Lebensinhalt, das Malen, verzichtet und mit ihrer “Desing-Boutique” den Unterhalt bestreitet – ihre außergewöhnlichen Kreationen sind erst in Spanien, dann in Paris ein großer Erfolg. Mit der Weltwirtschaftskrise gehen auch Sonias Geschäfte nicht mehr so gut, 1930 gibt sie die Produktion auf und malt wieder. Als 1941 Robert Delaunay an Krebs stirbt, arbeitet Sonia unermüdlich daran, das Werk ihres Mannes bekanntzumachen und seine herausragende Stellung in der modernen Kunstgeschichte zu manifestieren. Ihr eigener, ebenso großer Verdienst um die Mode ist heute wohl unbestritten.

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Zille, Heinrich, Graphiker, Zeichner, Photograph

Kunsthandel Helmrich, Künstlerbiographie, verfasst am 30.01.2010

Er wurde am 10. Januar 1858 als Rudolf Heinrich Zille als Sohn des Uhrmachers und Feinschlossers Johann Traugott Zill in Radeburg bei Dresden geboren. 1867 zieht die hochverschuldete Familie nach Berlin. 1872 beendet er seine Schulzeit. Gegen den Willen seiner Eltern beginnt er in Berlin eine Ausbildung als Lithograph. Gleichzeitig studiert er als Abendschüler an der “Königlichen Kunstschule”. Nach dem Militärdienst heiratet er 1883 Hulda Friesk, sie haben drei Kinder. Seine Arbeiten werden von der ” Berliner Secession” 1901 ausgestellt. Er veröffentlicht seine Zeichnungen in den Zeitschriften “Simplicissimus”, ” Jugend” und “Die lustigen Blätter”. 1903 wird er der “Berliner Secession” aufgenommen. Nach 30jähriger Anstellung wird er von der Photographischen Gesellschaft entlassen und lebt als freischaffender Künstler. 1908 werden seine Zeichnungen in dem Bilderband “Kinder der Straße” veröffentlicht. Seine Werke stellen das Leben und Milieu des Proletariats sozialkritisch und liebevoll dar. 1913 wird er Vorstandsmitglied der “Freien Secession”, nachdem sich diese von der “Berliner Secession” abgespalten hat. Der Bildband “Mein Milljöh” sowie die Zyklen “Hurengespräche” und “Berliner Luft” erscheinen. 1919 stirbt seine Frau. 1924 wird er in die Preußische Akademie der Künste auf Vorschlag von Max Liebermann und gleichzeitige Verleihung des Professorentitels aufgenommen. 1925 wird er durch Filme wie “Die Verrufenen. Der fünfte Stand” zunehmend kommerzialisiert. 1928 ist der Höhepunkt seiner Popularität. Am 9. August 1929 stirbt er in Berlin-Charlottenburg, erhält ein Ehrenbegräbnis in Stahnsdorf. Erst nach seinem Tod wird seine Bedeutung als Photograph erkannt.

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