Schiele, Egon, Maler

Kunsthandel Helmrich, Künstlerbiographie, verfasst am 30.11.2010

Er wurde am 12. Juni 1890 in Tulln geboren, einer kleinen Stadt an der Donau, etwa 40 km von Wien entfernt. Mehr als irgendein anderer Künstler seiner Zeit wird Egon Schiele mit Vorliebe mystifiziert. Biographen und Kunsthistoriker berichten von Schieles “tief tragischem, neurotischen” Leben. Als Gast an einer Akademie erlernte er die Grundregeln des klassischen Zeichnens. Er arbeitete mit schöpferischen Eifer, 1908 hatte er seine erste öffentliche Ausstellung. Kritiker reagierten meist negativ, man stellte ihn als Karikaturisten hin oder andere sahen in seinen Arbeiten “Auswüchse eines kranken Hirns”, nur wenige erkannten sein Genie. Angefangen von den dekorativen Formen des Jugenstils fand er ab 1910 seinen eigenen Stil. 1918 erreichte Schiele auf der Wiener Sezessions-Austellung mit seinen 50 Gemälden, seinen größten Erfolg. Am 31. Oktober 1918 starb Egon Schiele mit achtundzwanzig Jahren an den Folgen einer Grippe. Unmittelbar nach Schieles tod sah es so aus, als sei sein Ruhm mit ihm gestorben. Es mußte ein halbes Jahrhundert vergehen, ehe sein Genie erneut bestätigt wurde. Seine Werke stellen den künstlerischen Ausdruck seiner Empfindungen dar. Er gab Sinnlichkeit offen ohne jegliches Schamgefühl wieder.

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Schwitters, Kurt, Maler (Portrait 1924)

Kunsthandel Helmrich, Künstlerbiographie, verfasst am 30.11.2010

Er wurde am 20. Juni 1887 in Hannover geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte er ausgehend von dadaistischen Ideen seinen eigenen Kunst- und Literaturstil, den er “Merz” nannte. Als sein berühmtestes Werk wird das Lautgedicht Anna Blume in Erinnerung bleiben. Nach einem Studium an der Dresdener Akademie übersiedelte Schwitters nach Berlin, wo er sich den Expressionisten um Herwarth Walden anschloss. Nach Kontakten mit Raoul Hausmann und Hans Arp zurück in Hannover, gründete er dort einen Ableger der Berliner bzw. Zürcher Dada-Bewegung. Zum Programmtitel seiner Kunst, die Dichtungen,Gemälde und Architekturentwürfe umfasste, machte er 1919 das Wörtchen Merz. Es entstand infolge einer Collage aus der Verstümmelung des Wortes Commerz. Schwitters Merz-Bilder kombinierten in Form der Collage oder Assemblage Fundstücke wie Zeitungsausschnitte, Busfahrscheine, Bindfäden, Nägel, Haare oder Holzstücke zu neuen Arrangements. Zwischen 1923 und 1932 gab Schwitters die dadaistische Zeitschrift Merz heraus. In den zwanziger und dreissiger Jahren entstand auch der zweistöckige Merzbau, der sein Haus in Hannover in eine Raumcollage bzw. bewohnbare Plastik verwandelte. 1937 emigrierte Schwitters nach Lysaker bei Oslo (zweiter Merzbau), 1940 dann nach Langdale am englischen Lake District (dritter Merzbau). Zu Schwitters literarischen Werken, die ihn als einen Vorläufer der konkreten Poesie ausweisen, gehören seine Lautgedichte (v.a. Anna Blume, 1919) sowie die Ursonate (1932), bei der die Bedeutung völlig hinter die Klangqualität des Sprachmaterials zurücktritt. Er starb am 8. Januar 1948 in Ambleside (Westmoreland).

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