Zille, Heinrich, Graphiker, Zeichner, Photograph
Kunsthandel Helmrich, Künstlerbiographie, verfasst am 30.01.2010
Er wurde am 10. Januar 1858 als Rudolf Heinrich Zille als Sohn des Uhrmachers und Feinschlossers Johann Traugott Zill in Radeburg bei Dresden geboren. 1867 zieht die hochverschuldete Familie nach Berlin. 1872 beendet er seine Schulzeit. Gegen den Willen seiner Eltern beginnt er in Berlin eine Ausbildung als Lithograph. Gleichzeitig studiert er als Abendschüler an der “Königlichen Kunstschule”. Nach dem Militärdienst heiratet er 1883 Hulda Friesk, sie haben drei Kinder. Seine Arbeiten werden von der ” Berliner Secession” 1901 ausgestellt. Er veröffentlicht seine Zeichnungen in den Zeitschriften “Simplicissimus”, ” Jugend” und “Die lustigen Blätter”. 1903 wird er der “Berliner Secession” aufgenommen. Nach 30jähriger Anstellung wird er von der Photographischen Gesellschaft entlassen und lebt als freischaffender Künstler. 1908 werden seine Zeichnungen in dem Bilderband “Kinder der Straße” veröffentlicht. Seine Werke stellen das Leben und Milieu des Proletariats sozialkritisch und liebevoll dar. 1913 wird er Vorstandsmitglied der “Freien Secession”, nachdem sich diese von der “Berliner Secession” abgespalten hat. Der Bildband “Mein Milljöh” sowie die Zyklen “Hurengespräche” und “Berliner Luft” erscheinen. 1919 stirbt seine Frau. 1924 wird er in die Preußische Akademie der Künste auf Vorschlag von Max Liebermann und gleichzeitige Verleihung des Professorentitels aufgenommen. 1925 wird er durch Filme wie “Die Verrufenen. Der fünfte Stand” zunehmend kommerzialisiert. 1928 ist der Höhepunkt seiner Popularität. Am 9. August 1929 stirbt er in Berlin-Charlottenburg, erhält ein Ehrenbegräbnis in Stahnsdorf. Erst nach seinem Tod wird seine Bedeutung als Photograph erkannt.