Kandinsky, Wassily, Maler & Graphiker & Kunsttheoretiker

Kunsthandel Helmrich, Künstlerbiographie, verfasst am 30.01.2010

Russischer Maler, Graphiker und Kunsttheoretiker (1866-1944). Er wurde am 4. Dezember 1866 in Moskau geboren. Kandinsky gilt als Wegbereiter der modernen Kunst. Kandinsky studierte zunächst Jura und Volkswirtschaft in Moskau. 1896 übersiedelte er nach München, um dort bis 1900 an der Kunstakademie zu studieren. Reisen nach Frankreich, Tunis und Italien folgten. 1908 ging er mit Gabroele Münter nach Murnau. Während dieser Zeit entstanden Bilder mit ländlichen, von der russischen Volkskunst beeinflussten Motiven, aber auch am Fauvismus orientierte Beispiele expressionistischer Malerei. Daneben schuf er auch Holzschnitte und Radierungen. 1909 gehörte Kandinsky zu den Mitbegründern der Neuen Künstlervereinigung München. Ein Jahr später entstand sein erstes abstraktes, mit antimaterialistischer und spirituell-mystizistischer Zielrichtung gemaltes Aquarell, dessen theoretische Untermauerung er mit “Über das Geistige in der Kunst” gleich nachlieferte. 1911 gründete er mit Franz Marc die Künstlervereinigung Der Blaue Reiter. Der abstrakte Bildzyklus “Improvisationen” entstand. Zwischen 1914 und 1921 lebte Kandinsky wieder in Moskau, wo er unter dem Einfluss des russischen Konstruktivismus zu einer stärker geometrisierten Bildsprache fand. 1921 kehrte er nach Deutschland zurück: Am 24. Juli 1922 wird er Lehrer (Wandmalerei) am Bauhaus in Weimar. 1924 war er neben z. B. Paul Klee Mitglied der Gruppe der Blauen Vier. Bis zu seiner Emigration 1933 nach Paris lehrte er am Bauhaus in Dessau. Hier entstand 1926 auch die Schrift “Punkt und Linie zur Fläche”, die ebenfalls eine ungegenständliche, “absolute” Malerei propagierte und als Grundlagenwerk zum Schaffensprozess in der abstrakten Kunst angesehen wird. In Paris wandte sich Kandinsky wieder einer Malerei zu, die spielerisch auch dinghafte Elemente miteinbezog. Dennoch blieb auch dieses Spätwerk abstrakt. Er starb am 13. Dezember 1944 in Neuilly-sur-Seine.

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