Grosz, George, Maler, Graphiker

Kunsthandel Helmrich, Künstlerbiographie, verfasst am 30.11.2010

Am 26. Juli 1896 wurde er in Berlin als Sohn eines Gastwirts geboren. 1909 wurde er an der Königlichen Kunstakademie Dresden aufgenommen und danacht besuchte er die Kunstgewerbeschule in Berlin. Im Ersten Weltkriegs meldetet er sich als Freiwilliger und wird 1915 nach einer Operation einer Stirnhöhlenvereiterung als dienstuntauglich entlassen. Mit der Veröffentlichung von Zeichnungen in der Monatsschrift “Neue Jugend” und in Theodor Däublers literarischem Magazin “Die weissen Blätter” wird Grosz in der Kunstszene bekannt. 1917 wird er als Landsturmpflichtiger erneut eingezogen. und nach einem Lazarett für Schwerverletzte und einer Nervenheilanstalt wird er als dauernd kriegsunbrauchbar entlassen. Die “Kleine Grosz-Mappe” erscheint im Berliner Malik-Verlag. 1919 wird er beim Spartakusaufstand verhaftet, hatte einen falschen Ausweis und konnte fliehen und wird Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). 1920 hat er seine erste Einzelausstellung in der Münchener Galerie “Neue Kunst Hans Goltz”. Mitveranstalter der “Ersten Internationalen Dada-Messe” in Berlin und heiratet Eva Peter. Er entwickelt sich zum Chronisten und Kritiker seiner Zeit. Vor allem der Militarismus und das konservativ-reaktionäre Bürgertum der Weimarer Republik sind Hauptthemen vieler seiner Gemälde und Mappenwerke. 1922 reist er nach Rußland trifft Lenin und Trotzki. 1923 bestärken ihn seine Rußlanderfahrungen, seinem Mißtrauen gegen jede Form der diktatorischen Obrigkeit und veranlassen ihn zum Austritt aus der KPD. Aus der Mappe “Ecce Homo” werden mehrere Zeichnungen beschlagnahmt.

1924 bringt er mit Künstlern die Mappe “Hunger” zugunsten der “Internationalen Hungerhife” heraus. Zusammen mit Maximilian Harden, Max Pechstein und Erwin Piscator gründet Grosz den “Club 1926 e.V.”, eine Gesellschaft für Politik, Wissenschaft und Kunst. 1928 fertigt er 300 Zeichnungen für einen Trickfilm an, der während der Aufführung des Stücks “Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk” von Jaroslav Hajek in Berlin zu sehen ist. Einige Blätter der gleichzeitig erschienenen Schwejk-Mappe “Hintergrund” führen zu einer Anzeige wegen Gotteslästerung. 1932 verbringt er einige Monate in New York wohin er 1933 emigriert. In den Jahren 1934-1936 arbeitet er für amerikanische Satirezeitschriften. 1937 beschlagnahmen die Nationalsozialisten 285 Bilder und stellen seine Werke als “entartete Kunst” aus. 1938 bekommt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1941 zeigt das Museum of Modern Art, New York, seine Retrospektive. Ausstellung “Painting in the United States 1945″ in Pittsburgh, auf der 350 Gemälde von 350 Künstlern gezeigt werden. Er leidet unter depressiven Stimmungen, die zunehmenden Alkoholkonsum zur Folge haben. 1946 veröffentlicht er seine Autobiographie “A Little Yes and a Big No” im Verlag Dial Press, New York. Von 1947-1953 folgen mehrere Ausstellungen in amerikanischen Museen. 1951 besucht er Deutschland. 1954 wird er Mitglied der hochangesehenen “American Academy of Arts and Letters”. 1955 erscheint seine Autobiographie “Ein kleines Ja und ein großes Nein” im Hamburger Rowohlt Verlag. Die Berliner Akademie der Künste wählt ihn 1958 zum außerordentlichen Mitglied der Abteilung “Bildende Kunst”. Am 5. Juli 1959 stirbt er kurz nach seiner Übersiedlung nach Berlin an den Folgen einer durchzechten Nacht.

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